Wir sammeln Spannendes, Interessantes und Ideen rund um das Thema „Stadt der Zukunft“. Wie werden wir in Zukunft leben, arbeiten, wohnen und wirtschaften? Hier ein paar Anregungen, über die wir im April 2020 gestolpert sind:
Kita-Kinder lernen Erste Hilfe
Was macht man, wenn ein Freund, ein Kollege oder das eigene Kind plötzlich ohnmächtig wird und nicht mehr ansprechbar ist? Ein Erste-Hilfe-Kurs wäre jetzt gut bzw. es wäre gut, wenn der, den man vielleicht mal als Führerscheinanwärter gemacht hat, noch nicht so lange her wäre. Das gilt aber nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder. Der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Niedersachsen führt im Rahmen seines Projekts „Ersthelfer von morgen“ auch Kurse an Kindertagesstätten durch. Denn auch Kinder können helfen, wenn sie wissen, wie man sich im Fall der Fälle verhalten muss. Über ein entsprechendes Projekt berichtet der NDR im Rahmen seiner „NDR-Info-Perspektiven“.
Fahrradlift in Trondheim
Trondheim in Norwegen arbeitet intensiv daran, das Radfahren in der Stadt attraktiver zu machen. Dazu gehört seit 25 Jahren auch „Trampe“, der Fahrradlift. Trampe hilft den Radfahrern, eine 20%-Steigung besser zu bewältigen. Trampe ist vermutlich der Hauptgrund, warum Radfans auf der ganzen Welt Trondheim als Fahradstadt kennen.
Das Video zeigt nicht nur Lift und Funktionsweise, sondern berichtet auch über den Einführungsprozess und seine Wirkungen in der Vergangenheit und der Gegenwart.
Gärten des Grauens
Ob goldene Riesenschildkröte auf grauem Kiesbett oder ob Plastikkuh in Originalgröße auf dunkelgrauem Schotter – es gibt schon einige Verwirrungen der Gartenbauer. Die ersten Städte haben bereits solche Stein- und Schottergärten verboten, andere diskutieren ein solches Verbot.
Die Argumente gegen solche Steinwüsten sind einfach: Die Sonne heizt die Steine auf, diese speichern die Wärme und geben sie in den eh zu heißen Sommern dann zusätzlich noch an ihr Umfeld ab. Gründe und blühende Gärten sind dagegen Wasserspeicher, kühlen ihr Umfeld durch Verdunstung und sind Lebensraum und Futterquelle für Bienen und andere Insekten.
Ein weiterer Punkt betrifft die Ästhetik. So schön sind sie nicht anzuschauen und oft tatsächliche Geschmacksverirrungen. Schöne Beispiele für solche Verirrungen sammelt ein Berliner Biologe auf Instagram als auch auf Facebook Bilder von „Gärten des Grauens“.
Andererseits ist die Frage, ob ein Verbot tatsächlich hilft und ob man als Öffentlichkeit sich wirklich überall einmischen muss. Ob nun – abseits von ästehtischen Gesichtspunkten – ein paar kleine geschotterte Vorgärten neben quadratkilometerweise dunkel geteerter Straße nun wirklich maßgeblich für das Stadtklima verantwortlich sind, kann man getrost infrage stellen. Für die Kommune gibt es sicherlich wirkungsvollere Maßnahmen, sich dem Stadtklimaproblem zu stellen – beispielsweise auf den eigenen städtischen Grundstücken wie Stadtplätzen wo man heutzutage auch gerne auf Grün verzichtet – wegen der Kosten für die Laubentsorgung und Reinigung im Herbst.
Stadtplanung auf niederländisch
Die niederländische Stadt Utrecht plant aktuell das neue Stadtviertel „Merwede“. 12000 Menschen sollen hier einmal in 6000 Wohnungen wohnen, in einem zugehörigen Gewerbegebiet arbeiten können und alles, was sie für den täglichen Bedarf benötigen, soll zu Fuß erreichbar sein. In der Nachbarschaft einkaufen, arbeiten, Sport treiben oder sich auf einer Terrasse des Stadtplatzes die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
Hinzu kommt eine Flotte gemeinsam genutzer Autos und Fahrrädern, die alle Bewohner benutzen können. Ein Auto für je drei Haushalte soll genügen.
Das Modell, welches zum Beispiel die Website Business Punk in einem Artikel beschreibt, zeigt, wohin die Reise gehen wird. Auch der Plan, Paris zur 15-Minuten-Stadt zu machen, also alle Dinge des täglichen Lebens in 15 Minuten erreichbar zu machen, geht in diese Richtung. Den Verzicht auf das Auto zu predigen und dann keine Angebote zu machen, mit denen dieser Verzicht auch möglich wird, wird vermutlich nicht verfangen. Utrecht und andere Beispiele zeigen, wie eine Welt ohne Auto aussehen kann.
Erste Foodsharing-Stadt: Remscheid
Am 12. März 2020 hat sich die Stadtspitze von Remscheid dazu bekannt, dass künftig weniger Lebensmittel im Müll landen soll. Ein Verein hat mit viel Einsatz daran gearbeitet, alle 16 Kriterien der bundesweiten Bewegung „Foodsharing-Städte“ zu erfüllen. Die 100 Mitstreiter des Vereins retten nun Lebensmittel in der ganzen Stadt und verteilen diese an verschiedenen Ausgabestellen
, an denen sich alle Bürger Waren abholen können. Mit der Unterschrift der Verantwortlichen unter die Motivationserklärung, ist Remscheid nun offiziell die erste Foodsharing Stadt Deutschlands, berichtet der WDR.