Im Jahr 2000 verabschiedeten die Vereinten Nationen in New York die Milleniumserklärung mit acht Millenium Development Goals, kurz MDGs. Darin verpflichteten sich die 189 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf eine gemeinsame Agenda für globale Entwicklung. Bei den MDGs standen insbesondere soziale Entwicklungsdimensionen sehr stark im Vordergrund.
Seit dem 1. Januar 2016 sind nun die Sustainable Development Goals oder kurz SDGs in Kraft. Diese bauen auf den MDGs auf und erweitern sie zu einem ganzheitlicheren Blick auf nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene. Das ambitionierte Ziel der SDGs ist, die Weltgemeinschaft bis 2030 ökonomisch und ökologisch zukunftsfähig zu machen. Die Vision dieser Agenda 2030 ist der gesunde Mensch, der in Frieden in einer gerechten Gesellschaft lebt, umgeben von einer intakten Umwelt – überall auf der Welt.
Während bei den MDGs die Ziele jeweils einzeln betrachtet wurden und die Regierungen aufgefordert waren, Erfolge zu liefern, wurden Geldmittel vor allem in kurzfristige Ergebnisse investiert. Der Denkansatz bei den SDGs ist anders. Bei den SDGs geht es stärker um ein ganzheitliches Denken, um ein Betrachten der zugrundeliegenden gegenseitigen Abhängigkeiten und systemischen Zusammenhänge. Beispielsweise macht es wenig Sinn, in den zu entwickelnden Ländern die Gesundheitssituation allein verbessern zu wollen. Bei den MDGs stand die Armutsbekämpfung im Zentrum. Bei den insgesamt 17 SDGs kommen ökologische Fragestellungen hinzu: der Schutz des Planeten, der Ozeane, der landwirtschaftlichen Flächen, der Wasserreserven. Das ist wichtig, da die Armutsbekämpfung nicht gelingen kann, wenn man diese Faktoren in ihrem Zusammenwirken nicht auch berücksichtigt.
Darüber hinaus sind die Sustainable Development Goals universelle Ziele, an denen sich auch die Industrieländer messen lassen müssen. Nicht nur die Entwicklungsländer sollen „was tun“, sondern die Industrieländer sollen ebenfalls nachweisen, dass sie den Verbrauch ihrer Ressourcen und ihre Emissionen reduzieren. In diesem Sinne sind alle Länder Entwicklungsländer. Denn Ressourcenverschwendung, Gewalt und Ungleichheit gibt es auch bei uns und viele globale Probleme wie der Klimawandel, unfaire Handelsbeziehungen etc. haben in den Industrieländern ihre Ursache.
In den Städten kann man insgesamt eine ähnliche Entwicklung beobachten. Viele kümmern sich schon seit Jahren um soziale, ökonomische und ökologische Fragen und Themen. Viele spannende Projekte sind daraus entstanden und haben ihre Wirkungen erzielt.
Seit dem Bestehen der SDGs greifen viele Städte diese neuen Ziele auf und übernehmen die ganzheitliche und systemische Sichtweise. Damit sind sie im Einzelfall breiter aufgestellt und finden neue Aufgabenfelder, die vorher nicht gesehen wurden. Die Zusammenhänge rücken stärker in den Blickpunkt. Damit wird Nachhaltigkeit in vielen Fällen noch ganzheitlicher betrachtet. Die einzelnen Städte sind damit Teil einer weltweiten Bewegung von Menschen
, die unter dem Dach der Vereinten Nationen an den weltweiten Nachhaltigkeitszielen arbeiten.Die Vereinten Nationen bieten selbst eine Webseite rund um die Nachhaltigkeitsziele an. Dort finden sich auch weitere Informationen über Aktivitäten, Konferenzen, Partnerschaften etc.
Dazu gibt es die Möglichkeit den Aktivitäten auf Facebook und Twitter zu folgen und seine eigenen Aktivitäten mit den entsprechenden Hashtags zu versehen und damit eine weltweite Community zu erreichen.
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